Zum ersten Mal wurde in der Schweiz eine umfassende Marktforschung zum privaten Einkaufs- und Nutzungsverhalten von nachhaltigen Textilien durchgeführt.
Die im Rahmen von STS2030 durchgeführte Marktforschung zeigt auf, wo Potenziale und Risiken für ein nachhaltigeres Einkaufs- und Nutzungsverhalten bei Privatpersonen, Unternehmen sowie der öffentlichen Hand liegen. In dem am 30. Juni 2021 durchgeführten Webinar «Marktforschung zum Einkaufsverhalten in der Schweiz» wurden die aktuellen Ergebnisse präsentiert und diskutiert.
Bei der Studie ging es darum, herauszufinden, was Konsument*innen über Nachhaltigkeit bei Textilien wissen und denken. Die Studie bringt spannende Erkenntnisse, wie Konsument*innen zu einem nachhaltigeren Textileinkauf gebracht werden könnten und wurde vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) mitfinanziert. Nach Begrüssung der Teilnehmenden durch Tobias Meier von der Geschäftsstelle Sustainable Textiles 2030 (ecos) und Geschäftsführer von Swiss Fair Trade, Philipp Scheidiger, wurden die Teilnehmenden von Steffen Schmidt (LINK) an die Resultate und wichtigsten Erkenntnisse der Marktforschungsstudie herangeführt. Anschliessend wurden diese Erläuterungen durch die Schlüsselerkenntnisse zu den Herausforderungen und Potenzialen für einen nachhaltigeren Einkauf von Bekleidung und Textilien in Unternehmen und öffentliche Hand von Annette Keller (nachhaltig wirkt) ergänzt. Die Besprechung der Resultate wurde anschliessend in Breakout-Räumen weitergeführt.
Gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern des STS2030 Konsortiums (amfori, Swiss Textiles und Swiss Fair Trade) sowie Vertretern und Vertreterinnen von LINK wurden in der Breakout-Sessions die Segmente «Konsument:innen» und «Öffentliche Hand und Unternehmen» gemeinsam vertieft. Dabei entstanden angeregte Diskussionen zu Themen wie dem attitude-behaviour gap, zur Verantwortung der Unternehmen in der Visibilisierung von Nachhaltigkeit, zur intrinsischen Motivation in Kaufentscheidungen und zu Möglichkeiten, wie die Schweiz eine Vorreiter-Rolle in der Thematik des nachhaltigen Konsums übernehmen kann.
Zentrale Themen, die aus den Gesprächen in den Breakout-Sessions hervorgingen, waren die Gefahr des Greenwashings und die damit einhergehende Problematik nicht geschützter Begriffe wie «nachhaltig» oder «fair». Ebenfalls wurde die Notwendigkeit angesprochen mehr Verständnis für die komplexe Herstellung von Textilien und die entsprechenden Labels zu schaffen. Abschliessend wurde ebenfalls diskutiert, wie eine mögliche Sensibilisierungskampagne im Bereich Nachhaltige Textilien am zielführendsten ausgestaltet werden könnte.
Wir bedanken uns bei allen, die teilgenommen und zu diesen spannenden Diskussionen beigetragen haben. Die Resultate der Marktforschung zum Einkaufsverhalten in der Schweiz werden Ende Sommer veröffentlicht und bildet die Grundlage für die Sensibilisierungs-Kampagne von STS2030.
Branchenvertreter*innen sind eingeladen bei der Konzipierung der Kampagne mitzuarbeiten und können sich bei den entsprechenden Verbänden oder bei uns melden.